detmold conference week plus
Die Detmold Conference Week, veranstaltet vom Institut für Designstrategien (IDS), bietet eine Plattform zur Neubewertung bestehender Werkzeuge, Methoden und Designstrategien sowie zur Untersuchung neuer Trends und Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung. Wir müssen Werte, Richtlinien und Strategien überdenken und neue Konzepte entwerfen, die es uns ermöglichen, unser Lebensumfeld im Einklang mit der Natur zu gestalten und unsere Gesellschaft inklusiv, gerecht und produktiv zu gestalten. Als treibende Kraft der gemeinsamen Entwicklung einer zukunftsfähigen gebauten Umwelt sprechen Akteur:innen aus Design, Innenarchitektur, Planung, Forschung und Pädagogik.
Erweitert wird die Konferenz in diesem Jahr durch zahlreiche Lehrveranstaltungen, wie Workshops und Diskussionen, in der Projektwoche des Fachbereichs „dcw plus“.
Sessions, Mediathek und Sprecher
der Detmold Conference Week
Programm
Vortrag 9 - 11.30 Uhr (Erstsemester)
Haus aus Landschaft - Gestalterischer Umgang mit regionalen Baustoffen Dipl.-Ing. Sascha Walter
Opening DCW - Get to Know 14 - 16 Uhr,
Get To Know IDS + Exhibition Institut für Designstrategien
Vortrag + Führung14 - 16.30 Uhr (und Montag 14.11.22, 14 - 16.45 Uhr)
Urbaner Holzbau am Beispiel Kreativinstitut OWL Prof. Jasper Jochimsen
Diskussion 14 - 15 Uhr
Denken in Kreisläufen - Farbe und Material Prof.in Vera Lossau, Prof.in Dorothea Schutsch
Opening DCW - Vortrag 16.30 - 17.30 Uhr
Impulsvorträge und IDS Launch Institut für Designstrategien
Opening DCW - Get to Together 17.30 - 19 Uhr
Get Together + Exhibition Institut für Designstrategien
Vortrag + Führung14 - 16.30 Uhr
Dienstagsvortrag Dr. Mario Blei, Prof. Jasper Jochimsen
detmold conference week
Institut für Designstrategien IDS
detmold conference week plus
Lehrgebiete der Detmolder Schule - TH OWL
Wohnmedizinisches Symposium + Dienstagsvortrag
Mario Blei, Prof. Jasper Jochimsen
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inkl. Lehrveranstaltungen
DIENSTAG, 15.11.22
Get To Know IDS, Impulsvorträge, IDS Coffee & Exhibition
Detmold Conference Week Opening
Prof. in Dr. Uta Pottgiesser mit Gastredner Ulrich Burmeister (Heinrich Böll Stiftung), Team des Instituts für Designstrategien
Am 15. November 2022 wird die „Detmold Conference Week 2022 \\ HYBRID“ mit einem Ausblick auf das Programm "Shaping the Human Habitat" von Prof.in Dr. Uta Pottgiesser und mit einem Impulsvortrag von Ulrich Burmeister der Heinrich Böll Stiftung NRW eröffnet. Durch die Linse des neu gegründeten IDS Instituts für Designstrategien und die thematischen Cluster Regenerative Design, Human Centered Design und Data Driven Design sollen Synergien zwischen den verschiedenen Maßstäben unserer Lebensumwelt und verschiedenen Aspekten und Werten der Nachhaltigkeit gefunden werden. Die Detmold Conference Week diene als Plattform, um „bestehende Werkzeuge, Methoden und Designstrategien für eine nachhaltige Entwicklung neu zu bewerten, aber auch Trends und neue Lösungen zu untersuchen", so Uta Pottgiesser. Die Teilnehmenden freuen sich nun auf das vielfältige Programm der Konferenzwoche, welches Vorträge und Workshops von Professor:innen, Promovierenden, externen Referent:innen und Studierenden beinhaltet. Willkommen geheißen werden die Gäste beim "IDS Coffee and Exibition" im Anschluss an die Vorträge.
Workshop
Haus aus Landschaft - Gestalterischer Umgang mit regionalen Baustoffen
Dipl.-Ing. Sascha Walter
„Warum ist 'Dreck' Dreck? Ich nenne es Rohstoff“, sagt Sascha Walter in seinem Workshop, bei dem die Möglichkeiten der Materialherstellung aus natürlichen Erdbaustoffen und deren architektonische Anwendung gruppenweise anhand verschiedener Experimente untersucht werden. Schicht für Schicht stampfen und formen einige Studierende Steine, Körper und Wände aus Lehm und Ton. Andere granulieren und mahlen alte Ziegel und recyceln diese zu neuen Steinen. Da Nachhaltigkeit auch durch eine zeitlose Ästhetik entsteht, probiert eine weitere Gruppe verschiedene Anordnungen von Ziegeln aus und bewertet deren Vor- und Nachteile, die sich aus der Anordnung der Öffnungen oder dem Materialbedarf ergeben. Außerdem entstehen aus Materialkuben Räume, welche durch Wände und Decken verstärkt werden. Indem sie Topographiemodelle aus Pappe bauen und dort Grundstücke und Gebäude integrieren, testen weitere Studierende die Integrationsfähigkeit von Architektur in Landschaft. Die Freiheiten in der Aufgabenstellung des Workshops führen so zu unterschiedlichen und dynamischen Ergebnissen und eröffnen eine Bandbreite baukonstruktiver, materialtechnischer und gestalterischer Möglichkeiten von HÄUSERN AUS LANDSCHAFT.
Urbaner Holzbau am Beispiel des Kreativinstituts OWL
Prof. Jasper Jochimsen, Prof.in Anna Tscherch
„Wir wollten ein Hochschulgebäude mit einer möglichst flexiblen Grundrissstruktur schaffen, damit ein späterer Umbau aufgrund geänderter Anforderungen leichter realisierbar und das Gebäude damit nachhaltig ist." Eindrücklich erläutert Prof. Jasper Jochimsen im Vortrag „Urbaner Holzbau am Beispiel des Kreativinstituts OWL“ seinen Architekturstudierenden und den Innenarchitekturstudierenden von Prof. in Anna Tscherch die Entstehungsgeschichte des neuen Holzbaus an der Bielefelder Straße. Das vom Büro Behles & Jochimsen entworfene Gebäude befindet sich zur Zeit im Rohbau und wurde aufgrund seiner Campusnähe anschließend gemeinsam besichtigt. Nachhaltige Architektur entsteht für Jochimsen nicht nur durch die Verwendung nachwachsender Rohstoffe, die Ausführung einer dauerhaften wartungsarmen Bauweise und eine energetisch optimierte Gebäudetechnik, sondern ebenso durch eine zeitlose Architektursprache, die auf offenen Flächen dem informellen, kreativen Austausch einen angemessenen Raum bieten kann. Das Haus wurde als Holz-Beton-Hybridbau mit einer Holz-Beton-Verbunddecke errichtet, bei der die sichtbar verbleibende Brettstapelkonstruktion gleichzeitig akustische Funktionen übernimmt. Das Kreativinstitut ist eine Kooperation der TH OWL, der Hochschule für Musik Detmold und der Universität Paderborn und wird medientechnische Labore und Studios sowie Seminar- und Büroräume bieten. Im Erdgeschoss befindet sich ein flexibel bespielbarer Großraum.
Diskussion
Denken in Kreisläufen - Farbe und Material
Prof.in Vera Lossau, Prof.in Dorothea Schutsch
In den aktuellen Krisenzeiten ist in der Gestaltung und beim Bauen ein bewusster und rücksichtsvoller Umgang mit Umwelt und Ressourcen notwendiger denn je. Die Beziehung zu Material und Werkzeug sollte im Arbeitsprozess von Achtsamkeit und Respekt geprägt sein, unser Verhalten beim Entwerfen und Planen muss sich dringend an die sich verändernden Lebensbedingungen anpassen. Soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit darf nicht nur gedacht und besprochen, sondern es muss auch danach gehandelt werden.
In einer Diskussionsrunde setzen sich Studierende mit Potentialen und Problemen des Kreislaufprozesses von Material auseinander und hinterfragen, ob und wie mit Gestaltung, Ästhetik und Schönheit angemessen umgegangen werden kann und darf. DENKEN IN KREISLÄUFEN bedeutet, einen ersten mutigen Schritt in Richtung eines vollkommenen, in sich geschlossenen Gedankens- und Handlungsprozesses zu wagen und Begriffe wie Recycling, Upcycling oder Downcycling nicht nur im Sprachgebrauch zu etablieren, sondern auch nach und nach in unser Verhalten zu transferieren.
Dienstagsvortrag
Baubiologie
Dr. Mario Blei, Prof. Jasper Jochimsen
„Nicht alles, was schwarz ist, ist Schimmel!“ Mit dieser Aussage beginnt Dr. Mario Blei den Dienstagsvortrag zum Thema Baubiologie und Schimmel im Wohnraum. Aber was ist eigentlich Schimmel? Und was Baubiologie? Schimmel ist ein Pilz, der besonders gern auf feuchten oder organischen Stoffen wächst. Viele nachhaltige Baustoffe, wie Holz oder Lehm sind besonders anfällig für Schimmelbefall und bedürfen einer besonderen Planung, die auch baubiologische Erkenntnisse berücksichtigen sollte. "Ziel ist es, ein gesundes, naturnahes und nachhaltiges Lebensumfeld und eine umweltfreundliche und schadstoffminimierte Ausführung der Bauwerke zu schaffen, auch wenn eigentlich erst ein Bruchteil der Mikroorganismen am Bau erforscht sind ", sagt Mario Blei. Physiologische, psychologische, architektonische und physikalisch-technische Aspekte von Bauwerk, Nutzer und dessen Umwelt stehen in Wechselwirkung und Abhängigkeit zueinander und können deshalb nur gesamtheitlich betrachtet und bewertet werden.
Projektpräsentation von Studierenden
HandGestalten - Zusammenhänge beim Zusammenbauen
Dipl.-Ing. Sascha Walter, Prof.in Iris Baum
„Einfach machen!“ – Nicht nur ein gern genutzter Kommentar von Sascha Walter, sondern irgendwie auch Motto des Moduls „Zusammenbauen“, in dem Studierende sich handlungsorientiert und experimentierfreudig mit den Baustoffen Holz, Lehm und Stroh beschäftigen. „Es gibt keine falschen Ergebnisse.“ Genauso offen diskutieren Sascha Walter und Iris Baum die Zwischenergebnisse des Projekts mit den Studierenden. Wann beginnt und endet Handwerk und Gestaltung? Wie beeinflussen „Gestalt“ und „Handarbeit“ sich gegenseitig? Und welche Bedeutung kann dieses „Zusammenspiel“ für eine ganzheitlich verstandene Nachhaltigkeit haben?
Die Erfahrungen beim Herstellen von verschiedenen Prototypen aus Stroh und Lehm werden mit allen gemeinsam besprochen: Erkenntnisse durch das Mischen und Pressen von verschiedenen Materialien wie Stroh und Zellulose, Beobachtungen bei der Schimmelbildung im Stroh oder Experimente mit der Festigkeit von Lehm-Adoben. Weitere Studierende führen ihre gebauten Schnitzbänke vor, die im weiteren Verlauf zur Schindelherstellung genutzt werden sollen.
Wohnmedizinisches Symposium
Asbest: Vom Wunderstoff zum Albtraum
Dr. Mario Blei, Prof. Dr. med. Klaus Fiedler, Dr. Jacob Duvigneau, Dr. Ernst Baumann, Dr. med. Maik Brandes
Seit dem 31.10.1993 ist Asbest in Deutschland verboten. Vor diesem Stichtag müssen alle Gebäude als potenziell asbestbelastet gelten, so sieht es eine geplante Novellierung der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV – 2) vor. Das 11. Wohnmedizinische Symposium macht an der Detmolder Schule auf das Thema aufmerksam, da es für Architektinnen und Innenarchitekten von besonderer Bedeutung ist. Die Veranstaltung findet am 16. November unter Leitung von Dr. Mario Blei (TH OWL) statt.
Über100 Jahre hat es vom ersten Bericht über Gesundheitsfahren bis zum Verbot von Asbest in Deutschland gedauert; zu gut klangen die Produkteigenschaften (hitzebeständig, unbrennbar), so Prof. Dr. med. Klaus Fiedler. Viele Berufserkrankungen seien inzwischen anerkannt: Zwischen Asbestexposition und Erkrankung könnten aber über 30 Jahre vergehen, sagt Dr. med. Maik Brandes. Problematisch bei der GefStoffV – 2 sei, dass künftig der Bauherr ermitteln müsse, ob im Gebäude asbesthaltige Baustoffe vorhanden sind, führte Dr. Jacob Duvigneau aus. Die geplante Verordnung stelle das Handwerk vor große Probleme in der Handhabung, kritisierte auch Dr. Ernst Baumann. Schätzungen zufolge sei 81 % des gesamten Wohnungsbestandes in Deutschland betroffen.
Informelle Materialspiele
Material Tables - Nachhaltige Materialien zum Spielen und Anfassen
Prof.in Anna Tscherch, Vertr.-Prof.in Wibke Schaeffer, Prof. Carsten Wiewiorra, Sarina Szymon
Nach welchen Kriterien werden Bau- und Werkstoffe in der Architektur und Innenarchitektur bewertet und ausgewählt? Ist Recycling immer nachhaltig, und welches Potential steckt in den Ressourcen, die in den urbanen Minen unseres Gebäudebestands verbaut sind? Sind Futurematerials, wie Pilzmyzelplatten oder Bioplastik die Lösung? Die drei WPF-Teams von Prof.in Anna Tscherch, Vertr.-Prof.in Wibke Schaeffer und Prof. Carsten Wiewiorra stellen sich dieser Frage und lernen Eigenschaften der Materialien auf eine spielerische Art und Weise kennen. Bei den "Material Tables" kommen die Studierenden durch interaktive Spiele und Live-Experimente ins Gespräch und lernen, sich Materialinformationen auf eine neue Art und Weise anzueignen. Mit einem von Anna Tscherchs Studierenden selbst erarbeiteten Recycling-Quartetts können Materialien anhand vergleichbarer Faktoren wie Lebensdauer, biologischer Abbaubarkeit oder Trennbarkeit miteinander verglichen werden. In einem Materialmuster-Brettspiel aus Carsten Wiewiorras und Sarina Szymons Wahlpflichtfach ordnen die Spieler den Werkstoffen Kategorien der Nachhaltigkeit, wie Verfügbarkeit und Regionalität, Nachhaltigkeit und Wohngesundheit oder Kreislauffähigkeit und Langlebigkeit eher intuitiv und individuell zu. Was nicht bekannt ist, wird hinterfragt und miteinander diskutiert. Die Kreation eigener neuer Zukunftsmaterialien aus pflanzlichen Bestandteilen wird durch das Kochen von Bioplastik vor Ort von Wibke Schaeffers Studierenden experimentell getestet und live erlebbar gemacht. Es entstehen erste Materialprototypen zum Anfassen und Weitertesten. It`s all about sustainable materials!
Offenes Labor, Live Clay Printing & Gespräche
Open Clay Printing Lab
Prof. Dr. Markus Schein, Dipl.-Ing David Lemberski, Dipl.-Ing. Guido Brand (DMI)
Die Veranstaltung „Live Clay Printing“ gibt einen Einblick in grundlegende digitale Techniken und Methoden im Umfeld der additiven Fertigung von keramischen Massen, also 3d- Drucken von Steinzeugen, Porzellanen, Lehmen und ähnlichem. Der Schwerpunkt liegt auf dem Drucken von Porzellan und dem Programmieren von Formen in der Rhino/Grasshopper Umgebung. Studierende der Innenarchitektur und Architektur entwickeln ihre eigenen Formfindungsexperimente, die zwischen virtuellen und physischen Versuchen wechseln.
Mit Hilfe kleiner selbstgeschriebener Computerprogramme werden geometrische Formen digital erzeugt, modelliert oder variiert. Die Viskosität des Porzellans, die verschiedenen Druckeinstellungen, wie etwa die Menge des Materials oder die Geschwindigkeit des Druckens, Interaktion mit dem Druckvorgang und natürlich die Geometrie der Form selbst haben Einfluss auf das Ergebnis und bieten vielfältige Anlässe zum Experimentieren. Misslungene Experimente sind willkommen - sie bieten vielfältige Anlässe zum Nachdenken und Weiterentwickeln. Es entstehen rund 15 verschiedene Arbeiten, die ab Mitte März 2023 im LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage ausgestellt werden.
Workshop
Prototyping - Diversity Lab TH OWL
Prof.in Dr. Jessica Rubart, M.A. Kristina Herrmann, Prof. Dr. Michael Minge, Prof. Ulrich Nether, Benjamin Thiel, Alex Iljuschenko, Sven Prautzsch
Wie kann die Lehre der Zukunft aussehen? Wie kann Lernen neu gedacht werden? Und ganz konkret: Wie lassen sich diese großen Fragen mit kleinen fortschrittlichen Ideen an der TH OWL umsetzen, und gibt es dafür überhaupt einen Bedarf? All diesen Fragen dürfen sich Studierende aus verschiedenen Fachbereichen der TH OWL für einen Vormittag im interdisziplinären Austausch widmen. Studierende der Informatik, der Wirtschaftspsychologie, der Innenarchitektur sowie der Architektur treffen in kleinen Gruppen aufeinander und diskutieren die Thematik im Design-Thinking-Workshop. Inspiriert vom einleitenden Vortrag „Analoge, digitale und hybride Barrierefreiheit“ von Benjamin Thiel, Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen an der TH OWL, und vom Vortrag „Learning Analytics“ der Studierenden Alex Iljuschenko und Sven Prautzsch wird die Lehre der Zukunft während der praktischen Phase des Workshops von allen Gruppen unterschiedlich definiert. In jeder Gruppe spielen andere Parameter und Grenzen der Barrierefreiheit eine Rolle. Resultat des Prozesses sind elf unterschiedliche Prototypen - vom neuen, digital barrierefreien Interface der Lernplattform ILIAS über eine App zur organisatorischen Unterstützung des Studiums bis hin zu KI-gesteuerten, virtuellen Freundschaften oder einem neu definierten Studiensystem ohne Punkte- oder Creditvergabeverfahren. Allen Ansätzen gemeinsam ist das Ziel einer effizienteren Lehre, die Chancengleichheit und Innovation am Hochschulstandort fördert.
Workshop
10 Prinzipien des nachhaltigen Bauens – vom Städtebau bis zum Baustoff
Prof.in Anna Tscherch, Prof. Oliver Hall, M.A. Lea Grooten, M.Sc. Timo Schlüter
Der Bau neuer Quartiere und Gebäude ist mit großen Eingriffen in die Umwelt verbunden. Neubauen strapaziert die Ökobilanz, beansprucht Grund und Boden, erzeugt Müll und belastet das Klima. Soll nachhaltig gebaut werden, müssen alle Planungs- und Entwurfsmaßstäbe ganzheitlich vom Städtebau bis hin zum Baustoff berücksichtigt werden. Aber nach welchen Grundsätzen müssen sich Planende dabei richten? Muss überhaupt neu gebaut werden und wenn ja wie? Welchen Beitrag kann Gestaltung und Planung leisten, zu einer ökologisch wertvollen Entwicklung, die Ressourcen und Freiraumflächen schont sowie Abfall vermeidet, und die im besten Fall durch das Bauen sogar einen Mehrwert schafft für Mensch und Natur?
In den Modulen Stadtplanung von Prof. Oliver Hall und dem Modul Baukonstruktion und Baustoffe von Prof.in Anna Tscherch haben sich Architektur- und Innenarchitekturstudierende aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Maßstäben mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. Im Workshop „Die 10 Prinzipien des nachhaltigen Bauens “ erarbeiten sie in gemischten Gruppen und im Stegreif ein kampagnenartiges Manifest ihrer eigenen Grundsätze zum nachhaltigen Bauen, bezogen auf das Städtebauprojekt "Innovatives Quartier am Butterbach in Lemgo". Die Manifeste werden im zweistündigen Workshop graphisch in Form von Plakaten visualisiert und dienen nun als eine Grundlage für die weitere Bearbeitung des Projektes .
Speed Dating
Relevante Gestaltung
Prof.in Ulrike Kerber, Prof.in Sandra Bruns
Welchen Beitrag kann Innenarchitektur und Gestaltung für die Gesellschafft leisten? Diese Frage stellen sich Erstsemesterstudierende des Moduls „Grundlagen des Entwerfens“ von Prof.in Ulrike Kerber und Prof.in Sandra Bruns im Speed-Dating-Format. In 10 Fragerunden beschäftigen sich die Studierenden mit Fragen wie "Kann Gestaltung Konflikte lösen?", " Ist Gestaltung politisch?", Gestaltung vs. Dekoration – Wo sind denkbare Unterschiede?" oder "Ist Gestaltung gefährlich?".
Diskussionen entstehen spontan und unmittelbar; die Teilnehmer sitzen sich gegenüber und wechseln alle drei Minuten ihren Gesprächspartner. Wissen wird so intuitiv und auf kreative Art und Weise ausgetauscht – laut Ulrike Kerber begeben sich die Studierenden „knietief in die Wurzeln unserer Kultur“. Dabei entstehen Erkenntnisse über die Komplexität und Relevanz der Fragestellung, die den Raum für weitere Diskussionen öffnen. Ein kleiner Wald aus Notizen, die während der Gespräche auf Karten festgehalten werden, hängt nun im Seminarbereich und wartet darauf, entdeckt zu werden.
DCW - Session "Human Centered Design"
Greener Cities for Better Health
Chair: Marcel Cardinali, Sprecher: Prof. Dr. Mark Nieuwenhuijsen, Prof. Dr. Nadja Kabisch, Prof. Dr. Stephan Pauleit
Die notwendige grüne Transformation unserer Städte steht mittlerweile im Fokus der nationalen wie internationalen Politik und wird zunehmend gefördert. Naturbasierte Lösungen sind ein möglicher Ansatz für eine Reihe von gesellschaftlichen Herausforderungen. Neben dem Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel werden urbane naturbasierte Lösungen häufig mit einer positiven Wirkung auf die menschliche Gesundheit verbunden. In der Vortragsreihe „HUMAN CENTERED DESIGN – Greener Cities for Better Health“ werden die Zusammenhänge zwischen Stadtbegrünung und Gesundheit erläutert und Möglichkeiten der Beschleunigung der grünen Transformation unserer Städte aufgezeigt. Stadtplaner Marcel Cardinali, Doktorand am Institut für Designstrategien und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TH OWL, leitet die Session dreier Impulsvorträge, bei denen Prof. Dr. Mark Nieuwenhuijsen vom IS Global, Barcelona Institute for Global Health, Prof. Dr. Nadja Kabisch von der Universität Hannover und Prof. Dr. Stephan Pauleit von der Technischen Universität München sprechen. Die Session ist in der Mediathek der Detmold Conference Week abrufbar (Registrierung erfolderlich).
DCW - Session "Human Centered Design"
Soundscape as a Human Centered Design Approach
Chair und Sprecher: M.Eng. Alvaro Balderrama, Sprecher: Prof. Jian Kang, Dr. Alessandra Luna-Navarro
Lärmbelästigung ist ein großes Umweltproblem, das zu erheblich gesundheitlichen Schäden führen kann. Weltweit expandieren Städte in einem sehr hohen Tempo und immer mehr Menschen werden auf immer weniger Land untergebracht werden müssen. Gebäudefassaden nehmen eine beträchtliche Menge an Flächen im Stadtgefüge ein, und Studien zeigen, dass einzelne Fassaden das Potenzial haben, Umgebungslärm in erheblichen Mengen zu erhöhen oder zu reduzieren. Der akustische Komfort trägt in hohem Maße zu Gesundheit und Wohlbefinden bei, und wird wie Luftqualität und visueller und thermischer Komfort stark von den Gebäuden in unserer Umwelt beeinflusst.
Die Session “HUMAN CENTERED DESIGN – Soundscape as a Human-Centered Design Approach” gibt einen Überblick über die derzeitigen Entwicklungen in der Soundscape-Forschung, die auf die menschliche Wahrnehmung der akustischen Umgebung fokussiert und nach multisensorischen Anwendungen in einer nachhaltigen Architektur forscht. Außerdem werden vorläufige Ergebnisse eines “Soundwalks” auf dem Detmolder Campus der TH OWL werden präsentiert. Es sprechen Alvaro Balderrama Doktorand am Institut for Design Strategien der TH OWL und der Architectural Façades and Products Research Group der TU Delft, Professor Jian Kang von der Bartlett Faculty of Built Environment des University College London und Dr. Alessandra Luna-Navarro von der Architectural Façades and Products Research Group der TU Delft. Die Session ist in der Mediathek der Detmold Conference Week abrufbar (Registrierung erfolderlich).
Eröffnung
MatLab Opening
Prof.in Iris Baum & Team
Offene Archive mit Steinen, Hölzern, Metallen, Putzen, Textilien, Glas, biobasierten Werkstoffen, aber auch studentischen Materialbearbeitungen und -entwicklungen sind unter der Regie von Prof.in Iris Baum zu einer überwiegend ökologisch orientierten Sammlung angewachsen, die den Studierenden Wissen und inspirative Impulse für einen zeitgemäßen Umgang mit Material anbietet. Nun eröffnet das mit feinen Details gestaltete und neu ausgebaute Material Labor offiziell seine Pforten und schafft so einen Raum der unmittelbaren Materialerfahrung für die Studierenden. Die Philosophie des Teams um Iris Baum ist es, die Fußspuren eines Materials zu vermitteln: „Wir wollen wissen, wo die Materialen herkommen, wie sie behandelt wurden und was aus ihnen wird – eben bestenfalls zirkuläre Kreisläufe im nachhaltigen Kontext“, so Iris Baum. Am Aushang werden zukünftig sowohl kritische wie inspirierende Informationen zu Materialien zu finden sein.
Auch der Raum selber lebt den Materialgeist des neuen Ortes. So ist das alte Lagersystem umgearbeitet und ergänzt durch funktionale Elemente und speziell entwickelte Möbel. Hainbuche, robuste Seekiefer, Stahl, dicker Wollfilz und feinsinnige Detaillierungen prägen den einfachen Werkcharakter – die dunkel gestrichene Raumhülle fokussiert Materialessenz und Handlungen im neuen Labor. Handfest mitgewirkt bei der Umstrukturierung haben das studentische Team und die Tischlerei mit Markus Opitz/Markus Dubbert.
Reallabor
Gestaltung beeinflusst Gemeinschaft
Prof.in Sandra Bruns
Aus dem Seminarraum Studio E wird an einem Mittwochabend der Konferenzwoche eine Wohngemeinschaft im Reallabor getestet. Im Rahmen des Projekts WOHNEN + Gemeinschaft von Prof.in Sandra Bruns entsteht ein experimenteller Einstieg in die Frage, wie Gestaltung die Gemeinschaft beeinflussen kann. Beim gemeinsamen, im Seminarraum simulierten WG-Abend wird ausprobiert und diskutiert, was für Objekte und Möbel, Materialien und Dinge und vor allem wieviel Platz es für gemeinschaftliches Wohnen tatsächlich braucht. Die BesucherInnen sind eingeladen, ihre Gedanken und Ideen zu einigen Fragen rund um das Leben in einer WG zu teilen. Was braucht ein Raum, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken? Was verbindest du mit Gemeinschaft? Wann fühlst du dich zuhause? Das gemeinsame Erlebnis der Studierenden soll zu neuen Erkenntnissen führen und Inspirationen und Anregungen für neu gedachte Wohngemeinschaften liefern. Gemeinsam wird gegessen, diskutiert und gespielt. Von der Organisation bis zum Aufräumen steht alles im Kontext der Gemeinschaft, und auch die Gäste sind veranlasst, sich der WG anzuschließen. Die Atmosphäre im spontan umfunktionierten Studio E - besonders die Tischtennisplatte - sorgen für eine atmosphärische Dynamik, bei der sich alle ein Stückweit näher gekommen sind.
DONNERSTAG, 17.11.22
Eröffnungsfilm von Katharina Kröner, Salome Lutz und Alina Werries
Vorträge und Infusionen
MIAR YOUNG Professionals
Prof.in Dr. Uta Pottgiesser, Prof.in Ulrike Kerber, Prof. Carsten Wiewiorra, Prof. Tim Brauns
Master-Studierende des Studiengangs Innenarchitektur-Raumkunst geben in kurzen Vorträgen Einblicke in selbstgewählte Fragestellungen, die sie in ihrem einjährigen Master hinterfragen und erforschen. Durch Live-Abstimmungen und Fragen an das Publikum werden die Zuhörenden interaktiv eingebunden und Diskussionen angeregt.„In welcher Konstellation lebt ihr heute und wie wollt ihr in Zukunft leben?“, fragt Luzia Klee zu ihrem Thema „Wohnen in der Zukunft“. Auch Lena Westermann regt mit ihrer Frage, wer sich vorstellen könne, im Alter von einem Roboter gepflegt zu werden, das Nachdenken über Visionen der Zukunft an. Andere Studierenden blicken mit ihrer breiten Themenvielfalt auf weitere aktuelle gesellschaftliche Themen wie Landflucht, Minimalismus und Konsum und mentale Gesundheit. „What if the smallest room we live in – the human body – isn’t strong enough to protect your mind?”, gibt Jonas Schön dem Publikum als Denkanstoß mit. Salome Lutz stellt mit Hilfe eines Zuhörenden aus dem Publikum anschaulich den Kontrast von genormten Proportionen in der Inneneinrichtung am Beispiel eines Waschbeckens in Bezug zur individuellen Körpergröße jedes einzelnen Menschen dar. Zum Thema der Beziehung zwischen Mensch und Möbel diskutieren Darlene Wöhler, Carolin Fischer und Thomas Eikenkötter mit dem Publikum über Langlebigkeit, Modularität und Kindermöbel. Weitere Infusionen folgen im Dezember!
Arbeitspräsentationen, interdisziplinäre Gespräche und improvisierte mediale Aufbereitung
Nachhaltige multifunktionale Räume und Mikromobilität
Prof. Oliver Hall, Prof. Dr. Markus Schein, Prof.in Kathrin Volk, B.A. Leon Humpert, M.Sc. Timo Schlüter, Maximilian Mühl
Was sind Qualitätsmerkmale einer guten Gestaltung von öffentlichem Raum im Zuge der Mobilitätswende unter ökologischen, nachhaltigen Aspekten? Mit dieser komplexen Frage beschäftigten sich gemischte Teams von Studierenden unterschiedlicher Semester aus Architektur, Innenarchitektur und Stadtplanung in einem dreistündigen Workshop. Kurze informelle Präsentation ihrer Recherchen und Entwurfsprojekte – Rückbau einer Stadtautobahn sowie solare Infrastruktur für Mikromobilität – setzten den inhaltlichen Rahmen. Unterschiedliche Maßstäbe, Perspektiven, Anschauungen, Ideen und Konzepte zu einer innovativen, nachhaltigen Mobilitätswende im Stadtraum wurden vorgestellt und intensiv besprochen. Daraus haben die Teams jeweils ein Manifest entstehen lassen, das prägnante Prinzipien für eine nachhaltige Gestaltung von Mobilität im Stadtraum formuliert. Parallel dazu wurden gestalterische Möglichkeiten und das Storyboard für den Kurzfilm überlegt, der letztlich die Manifeste anschaulich widerspiegelt.
DCW - Session "Datadriven Design"
Beteiligungsverfahren im digitalen Raum
Chair: M.Sc. Christopher Kintrup, Ulrich Burmeister, Sprecher: Sebastian Schlecht
In der Session "Beteiligungsverfahren im digitalen Raum" wird anhand aktueller Dialogverfahren und technischer Entwicklungen wie Beteiligungsportale, Apps, Augmented-Reality und Algorithmen ein Diskurs über die Qualitäten digitaler Teilhabe eröffnet. Fragen rund um die Vorteile neuer Technologien, um Hürden bei der Umsetzung und um die Inklusivität der Formate werden beleuchtet. Drei Referenten stellen dazu richtungsweisende Projekte vor: Stadtplaner Christopher Kintrup, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der TH OWL, spricht über die gezielte Optimierung von Wirtschaftswegen mit Hilfe digitaler Umfragen unter den Nutzern. Sebastian Schlecht, Leiter des Themengebiets für grüne Städte und Regionen bei Baukultur NRW, berichtet über das Projekt „Lala.Ruhr“. Bei diesem Projekt geht es um die Transformation von öffentlichen Flächen in lebenswerte Räume. Probanden können anhand von Fotos ihre Vorstellungen digital simulieren. Hanna Hinrichs von der Stadt Mülheim stellt Workshops vor, in denen gemeinsam mit den Teilnehmern Ziele und Anwendungen, wie die App #Stadtsache, erarbeitet wurden. Kinder können sich mit dieser App durch die Stadt bewegen und dabei ihre Umgebung untersuchen. Die jungen Nutzer haben die Möglichkeit, Fotos, Bewertungen, Kommentare und Verbesserungsvorschläge etc. hochzuladen, welche anschließend ausgewertet werden.
Die abschließende Diskussion zwischen Referenten und Publikum wird von Ulrich Burmeister und Christopher Kintrup moderiert. Besprochen werden unterschiedliche Erfordernisse einer Beteiligung im digitalen Raum, etwa die Probleme bei der Umsetzbarkeit von eingeholten Vorschlägen, die Erfordernis einer zielgruppenspezifischen Auswahl der Beteiligten und eine transparente Kommunikation der Einflussnahmemöglichkeiten.
DCW - Session "Datadriven Design"
Stadt Daten Detmold
Chair: M.Eng. Maximilian Müh, Armanda Jardim, Sprecher: M.Ba. M.Sc. Carlos Marchi, Alexander Süssemilch, Dipl.Ing. Radostina Radulova-Stahmer, Dr. Andrea Tundis
Die Stadt Detmold erhält als eine von 28 Kommunen eine Förderung durch das BMI als „Modellprojekt Smart Cities“. Das Institut für Designstrategien erarbeitet dafür in den nächsten drei Jahren einen wichtigen Baustein des geförderten Detmolder Smart City Konzepts. In dieser Zeit wird an der Frage geforscht, wie die in der Stadt gesammelten Daten analysiert, für Simulationen genutzt und anschließend in eine Form gebracht werden können, die leicht verständlich und nachvollziehbar ist und sowohl für BürgerInnen als auch für die Stadtplanung zugänglich ist. Als Kick Off für das Projekt werden in dieser Session, organisiert von Maximilian Müh und Armanda Jardim von der TH OWL, ähnliche Projekte präsentiert, die aufzeigen, wie städtische Daten zum Wohle der Stadtgesellschaft eingesetzt werden können.
Carlos Marchi, forschend an der TU Graz tätig, berichtet darüber, wie die Mehrdimensionalität und die multitemporale Thematik einer Stadt codiert werden können und wie ähnliche Synchronisationen und Muster gefunden werden können, um anschließend potenzielle Trends und zukünftige Transformationen zu bewerten. Alexander Süssemilch, Projektleiter der EDAG-Engineering GmbH, präsentiert neben einer Version einer Smart City auch smarte Mobilität für den ländlichen Raum und schon umgesetzte Projekte, wie das Starkregen-Frühwarnsystem aus dem Kreis Fulda. Dieses wurde an Brücken mit Sensoren verbaut, die bei Gefahr die Bevölkerung und Feuerwehr warnen können. Radostina Radulova-Stahmer, Postdoc am Institut für Städtebau der TU Graz, beschäftigt sich mit dem Thema „Stadtraum im digitalen Wandel - Räumliche Auswirkungen digitaler Technologien auf Umwelt und Mobilität“. Sie stellt die Frage, welche Rolle die digitale Transformation für Städte bei der Bewältigung der Umweltkrise spielt und stellt ein Projekt vor, dass mit einem integrierten Kreislaufsystem für die Wasserwirtschaft den Ressourcenverbrauch optimiert und das Potenzial bietet, die Qualität von Stadträumen zu erhöhen. Als Letzter referiert Dr. Andrea Tundis über "digitale Zwillinge", virtuelle Darstellungen der physischen Welt, wie physische Objekte, Prozesse, Beziehungen und Verhaltensweisen.
DCW - Session "Regenerative Design"
Circularity in Architecture and Building Business
Chair: Prof. Daniel Arztmann, Sprecher: Prof. Dr.-Ing. Winfried Heusler, Vertr.-Prof.´in Andrea Kondziella, Prof. Dr.-Ing. Hanaa Dahy
Um dem fortschreitenden Klimawandel entgegenzuwirken, sind Maßnahmen aller Beteiligten in Architektur und Bauwirtschaft erforderlich. Die steigenden Kosten für Energie und Baumaterialien, mitverursacht durch die fortschreitende Ressourcenknappheit, sind schon jetzt deutlich spürbar. Ein Umdenken in Stoffkreisläufen und Wertschöpfungsketten findet jedoch nur langsam statt.
"Wir müssen die vorhandenen Gebäude instand setzen und neue Gebäude nicht modern, sondern zeitlos bauen“, so Prof. Dr.-Ing. Winfried Heusler in seinem Vortrag über "Zirkularität in der Bau- und Immobilienbranche“. Durch die immer weiter wachsende Bevölkerung und den steigenden Ressourcenverbrauch ist es heute wichtiger denn je, die Langlebigkeit und Anpassungsfähigkeit der Gebäude zu fördern. Aber nicht nur Rohstoffe für Gebäude können gespart und recycled werden, sondern auch ganze Bauteile. Andrea Kondziella stellt in ihrem Vortrag "New design thinking process“, ein Projekt vor, bei dem Studierende gebrauchte Bauteile und Materialien, wie Fensterglas, Steine und verschiedene Holzformen sortieren, digitalisieren, analysieren und diese zu neuen Konstruktionen zusammensetzten. Prof. Dr. Ing. Hanaa Dahy von der Universität Stuttgart stellt ihre Forschung an biobasierten Materialien im Circular Engineering vor, mit denen sie Möbel, Pavillons, aber auch größere Projekte, wie eine Fußgängerbrücke in den Niederlanden in Almere baut.
FREITAG, 18.11.22
Präsentation und Vorträge
Shaping the Existing: Results from Master KickOff Workshop 2022
Chair: Prof.Dr. Anica Dragutinovic, Prof.in Dr. Uta Pottgiesser, Prof. Michel Melenhorst, Prof. Dr. Ana Nikezic, Prof. Dr. Ana Ivanovska Deskova, Prof. Dr. Nilufer Yoney, Dr. Ebru Omay, Prof. Dr. Maite Palomares + Prof. Fernando Uso
Welche Rolle spielen curriculare und außercurriculare Aktivitäten in der höheren architektonischen Bildung? Wie können beispielsweise Studierenden-Workshops zur (in)formellen Lehre, zur Forschung und zu Transfermodellen beitragen? Wie können Akteure über die Akademia hinaus involviert werden? Wie kann (in)formelle Lehre auf das Formen des Vorhandenen einwirken – gebaut und ungebaut, greifbar und immateriell, auf Prozesse und Verhalten, Umgebung und Gesellschaft? Vorgestellt und diskutiert werden Projekte aus der Lehre, Forschungs- und Lehrmethoden sowie die Entwicklung der Lehrpläne. Es sprechen: Group 3 (MID/MIAD/MIAR), Prof. Michel Melenhorst, Prof. Dr. Ana Nikezic, Prof. Dr. Ana Ivanovska Deskova, Prof. Dr. Nilufer Yoney, Dr. Ebru Omay, Prof. Dr. Maite Palomares, und Prof. Fernando Uso.